Was ist miklós horthy?

Miklós Horthy war ein ungarischer Admiral und Politiker, der von 1920 bis 1944 als Reichsverweser von Ungarn diente. Er wurde am 18. Juni 1868 in Kenderes, Ungarn, geboren und starb am 9. Februar 1957 in Estoril, Portugal.

Horthy trat 1886 in die k.u.k. Kriegsmarine ein und stieg während des Ersten Weltkriegs zum Vizeadmiral auf. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns und der Gründung der Republik Ungarn 1918 wurde Horthy zu einem wichtigen Führer der nationalistischen Gegner der kommunistischen Regierung.

Im Jahr 1920 ernannte ihn das ungarische Parlament zum Reichsverweser, nachdem eine monarchistische Revolution die kommunistische Regierung gestürzt hatte. Horthy übte während seiner Amtszeit eine autoritäre Herrschaft aus und etablierte ein repressives Regime. Er führte politische, wirtschaftliche und kulturelle Maßnahmen durch, die auf die Förderung der ungarischen Nation und die Unterdrückung von Minderheiten abzielten, insbesondere von Juden und Roma.

Horthy lehnte den Vertrag von Trianon von 1920 ab, der den Verlust von zwei Dritteln des ungarischen Territoriums nach dem Ersten Weltkrieg bedeutete. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg suchte er nach Bündnissen mit anderen revisionistischen Staaten, wie dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien. Während des Zweiten Weltkriegs trat Ungarn unter Horthy zunächst den Achsenmächten bei, aber nachdem Deutschland 1944 die ungarische Souveränität verletzt hatte, versuchte Horthy, einen separaten Frieden mit den Alliierten zu schließen. Dies führte zu seiner Absetzung durch die Nazis.

In den Jahren nach dem Krieg wurde Horthy von einigen als Reaktionär und faschistischer Kollaborateur betrachtet, während andere ihn für seinen Versuch schätzten, Ungarn vor dem vollständigen Einfluss des nationalsozialistischen Regimes zu bewahren. Sein politischer und historischer Erbe bleibt in Ungarn umstritten.